Pünktlich Schluss zu machen ist schwer...

In diesem Interview lernen wir ein junges und talentiertes Vereinsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde
Chemnitz e.V. kennen. Seine Leidenschaft für die Straßenbahn und sein Engagement für die alte Technik ist spürbar.

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Hallo Erik, kannst du dich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Erik, ich bin 17 Jahre alt und komme aus Stollberg. Zurzeit besuche ich die 11. Klasse des Gymnasiums. Seit Oktober 2022 bin ich bei der Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V. als aktives Mitglied tätig. Nach meinem Abitur möchte ich gern eine Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst bei der City-Bahn Chemnitz beginnen.

Wie bist du zum Verein der Straßenbahnfreunde gekommen?
Schon seit Kindertagen beschäftige ich mich mit der Eisenbahn und alles was dazugehört. Da ich für meinen Berufswunsch gern alle Bereiche der Eisenbahn kennen lernen möchte, folgte auf einem Schülerpraktikum bei der City-Bahn Chemnitz GmbH noch eines bei der Chemnitzer Verkehrs-AG, wo die Fahrzeuge der City-Bahn Chemnitz gewartet werden. Hier lernte ich unter anderem die Wartung und mechanischen Grundlagen der Fahrzeuge kennen. Der Werkstattmeister, Herr Rößler, empfahl mir während des Praktikums das Straßenbahnmuseum Chemnitz, welches mir bei einem ersten Besuch sehr gefiel. Bereits während dieses Besuches ist mir der historische Schienenschleiftriebwagen Nr. 1035 in der Museumshalle aufgefallen und das Ziel, diesem traurig anmutende Fahrzeug wieder zu neuem Glanz zu verhelfen, war gesetzt.

Dein Ziel setzt du gerade um und arbeitest am historischen Schienenschleiftriebwagen. Was sind deine Aufgaben?
Die Aufgaben am Fahrzeug sind sehr unterschiedlich. Zuerst musste der Innenraum ausgeräumt und gereinigt werden, da dieser über die Jahre mit Materialien zugestellt und verstaubt war. Danach folgten Aufgaben wie das Montieren der Richtungslampen, der Scheibenwischer, Dachrinnen, Griffstangen für die Einstiege, das Ersetzen der alten Schleifsteine und das Ausbauen des alten Kompressors. Außerdem wurden die Scheinwerfer und Rückleuchten wieder angeschlossen.

Das klingt nach viel Arbeit...
Natürlich gibt es noch viele weitere Arbeiten am Fahrzeug. Fehlende oder beschädigte Scheiben müssen ersetzt werden, die zweite Einstiegstür wartet auf den Einbau und an einigen Stellen ist eine Neulackierung geplant. Weitere Arbeiten am Fahrzeug sind zurzeit noch nicht absehbar, aber ich freue mich darauf.

Und wie läuft ein typischer Arbeitstag für dich ab?
Als erstes schließe ich das Fahrzeug auf und mache Außen und Innen einen kleinen Rundgang, wo ich schaue, was noch erledigt werden muss. Und dieses Projekt wird dann auch sofort in Angriff genommen. Unterstützt werde ich dabei von erfahrenen Vereinsfreunden.

Was sind die größten Herausforderungen bei deiner Arbeit?
Pünktlich Schluss zu machen ist schwer... (Lacht.)

Was macht dir am meisten Spaß bei dieser Tätigkeit?
Das Schönste an der Arbeit sind die Fortschritte, die man jede Woche sieht und das enorme Wissen, was man sich dabei aneignet. Außerdem macht es Spaß mit seinen Vereinsfreunden zu arbeiten.

Erik du erzählst von deiner Tätigkeit so begeistert, wem würdest du diese Arbeit empfehlen?
Ich würde diese Arbeit jedem empfehlen, der motiviert ist etwas mit Schienenfahrzeugen zu lernen. Vor allem sollte man Lust und Spaß an der Arbeit haben und sich nicht vor schmutzigen Händen scheuen.

Vielen Dank für dein Engagement bei den Straßenbahnfreunden Chemnitz! Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinen weiteren Aufgaben!